2007/12/08

soooo.... - Prüfungswoche Nummer 1

Wer "so" sagt, hat nicht viel gemacht, sagt man, und ich vermute, dass es stimmt. Diese Woche haben wir mehr oder weniger faul herumgelegen und uns weiter fürs Reisen erholt. Obwohl, eigentlich auch nicht, es war die Unlust, etwas zu tun, die uns ab und zu abgehalten hat. Im Großen und Ganzen haben wir, wahrscheinlich, so einiges geschafft.
Zum Beispiel bin ich meinen letzten MLA-Style-Sheet-Essay losgeworden, was auf jeden Fall ein Grund zum Jubeln ist. Habe mich auch lange genug damit gequält, finde ich.
Und Daniel hat seine Geschichtsprüfung bei Glatteis hinter sich gebracht. Jaaa, Glatteis. Diese Woche gab es hier nämlich weiter furchtbar viel Schnee, dann plötzlich erwärmte es sich auf 12 Grad plus, die festgefahrene und -getrampelte Schneedecke schmolz, um daraufhin dann gleich zu einer Spiegelfläche zu gefrieren. Es war wohl reine Glücksache, nicht auf die Nase zu schlittern. Ich kann es aber gar nicht realitätsgenau beurteilen, denn ich war vorsorglich im Haus geblieben (Essayschreiben, klar).
Außerdem habe ich ein Unwesen abgewehrt mit dem Namen Papierkramfehler. Am Mittwoch bekam ich nämlich einen Anruf vom hiesigen I-Amt, dass irgendwas mit meinem Theaterkurs nicht stimme und ich im System nicht als Hörer eingeschrieben war, sondern noch als normaler Punktejäger. Das war natürlich schlecht, denn das hätte einfach durchgefallen bedeutet, denn ich habe dort ja nichts eingereicht und keine Klausuren mitgeschrieben. Das ganze entwickelte sich dann noch mehr zu einem komplizierten Drama als ich im Büro von Annie, Bunny, Vera und Kathy saß und alle in heller Aufregung meine Änderungsbescheinigung suchten. Eine geschlagene Dreiviertelstunde. Niemand fand den gelben Zettel und ich dachte mir mein Teil. Weil aber inzwischen eigentlich schon seit 17 Minuten Feierabend war, beschloss man irgendwann einstimmig, man könne das ja alles jetzt nicht ändern und drum bleibt nur Urkundenfälschung. Super Idee, dachte ich, wenn's denn hilft. Mehrere Male wurde ich daraufhin eindringlichst ausgefragt, ob denn Jim, mein Dozent, damit auch wirklich, ganz wirklich, einverstanden gewesen wäre. Klar, sagte ich, hat es ja auch immer wieder betont, dass ich weder Essays abgeben, noch Präsentationen halten, noch Arbeiten mitschreiben muss. Schon nach dem etwa siebenten Mal glaubte man mir und los ging's mit der Computerhackerei. Bunny gab meine Studentennummer ein, datierte irgendwie das ganze Geschehen auf den Tag zurück, an dem ich die Änderung laut meiner Aussage durchgeführt hatte, und gab "Aud" ein für Audit, Gast. Warum nicht gleich so, fragte ich mich, und noch mehr als sie mit einem Male den Fehler entdeckte, der damals im September passiert war: Annie hatte in die falsche Spalte ein A eingetragen statt in die richtige ein Aud. Ich meine, ich hätte auch ein A genommen, das ist nämlich die beste Note, die man bekommen kann. Aber gut, dann eben nicht. Kurz vor halb fünf habe ich jedenfalls dann endlich das Büro verlassen können, einen Beleg für das halb illegale Geschehen in der Tasche. Oh Canada---
Des Weiteren ist, ganz spannend, passiert, dass ich angefangen habe, unsere Schränke auszuräumen und dass Dan festgestellt hat, dass er für seine 300 Dollar teuren Bücher etwa 50 Dollar bekommt, wenn er sie zum Buchladen zurückträgt, obwohl sie anfangs mit 50% gelockt hatten. Darum werden wir nun mit schwererem Gepäck als geplant zurückfliegen, weil wir nur die absolut unbrauchbaren Dinge mit furchtbaren Essays darin wieder zurückgeben.
Ach ja, im Theater waren wir ja auch. Gestern. Beauty and the Beast. Hervorragend, wie immer. Niedliche, aber perspektivisch falsche Pappnachbauten von Schloss und Kneipe, viel Gesinge (noch mehr als im Disneyfilm) und bonbonfarbene Kostüme. Dan fand's prima, "ein Kostümspektakel", urteilte er. Nun ja. War ganz nett, man hat sich bemüht, aber die Inszenierung war leider sehr, sehr nahe am Film, meint: wenig eigenkreativ, nicht aktualisiert, sich flüchtend in eine heile Welt, um sich ja nicht mit der Realität befassen zu müssen. Aber das kennt man ja nun schon. Einziger (ich glaube) selbst erarbeiteter Lacher: Belle kommt die Treppe hinab zum gemeinsamen Abendessen; Lumière zum Biest: "Sagen sie etwas über ihr Kleid" - daraufhin das Biest: "It's pink" ...
Ja, und nun sitzen wir hier, Freitag abend, bei Kerzenschein (übrigens Claude und Robert: Levon findet eure Kerze besonders toll), versuchen, uns zum Lernen zu motivieren, werden von Alex aber glücklicherweise via Skype abgelenkt und kommen also heute mal wieder drum herum. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und darum sag ich jetzt erst mal tschüssi und Opi: vielen Dank für deine Post. Deine Weihnachtskarte hat nur rekordverdächtige neun Tage gebraucht, das ging mal richtig fix! Wir haben uns sehr gefreut.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

huhu! jule ich bräuchte mal deine mail adresse! mein rechner hatten ja einen total schaden und jetzt muss ich wieder alle kontakte einsammeln! eine frische mail wartet schon auf dich! liebe grüüüßäääää maggo