2007/10/21

Rocky Mountains wohin man sieht..

Oh, war es heute ein schöner Tag! Schon heute früh erwartete uns die erste Überraschung: der Himmel hatte sich aufgeklart und unser Hostel entpuppte sich unvermittelt als eine Herberge mitten zwischen riesigen, schneebedeckten Bergen.. Hatten wir gestern gar nicht so recht bemerkt, wie hoch sie tatsächlich waren. Nach einem Kurzfrühstück ging es dann sofort nach Jasper. Dort haben wir die kleine, aber beschauliche Stadt abgeklappert und auch den einen oder anderen Souvenierladen nach Mitbringseln und Postkarten für euch durchsucht (pssst..). Außerdem wurden wir nachträglich mit einem Parkpass ausgestattet, denn gestern Abend hatte die erste Kontroll-/Verkaufsstation für die Parkzugangsberechtigung schon geschlossen, sodass wir uns einen Tag zu 18 Dollar sparen konnten :) Morgen müssen wir dann bis um vier die Rockys verlassen haben. Aber das kriegen wir hin, denke ich.
Gegen viertel zwölf, gerüstet mit 2 Double Choc Cookies, ging es dann auf zur großen Fahrt - Rockys satt, stundenlang! Bei bestem Wetter, ab und zu Schnee, Temperaturen zwischen 0 und 5° Celsius (ach ja, heute früh mussten wir dann auch die Scheiben freikratzen - behelfsweise diente dazu mein Studentenausweis..) und am Nachmittag sogar völlig blauem Himmel. Wir kamen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus und ich musste zwischendurch zweimal meine Speicherkarte der Kamera auf den Laptop entleeren - 750 Fotos sind es heute etwa geworden! Und eins beeindruckender als das andere.
Aber erst einmal schön der Reihe nach: der erste Stopp auf der heutigen Rockytour waren die Athabasca-Falls. Beeindruckend, wie das Wasser sich im Laufe der Zeit immer neue Wege gebahnt hat, richtige Wannen auswaschen konnte und sich nach und nach rückwärts bewegte.. Leider waren überall furchtbare Betonbrücken über und um die Fälle herum gebaut, aber wenigstens von dem Sommeransturm an Besuchern sind wir verschont geblieben. Es ist erstaunlich leer hier überall zu dieser Jahreszeit. Man hat fast seine Ruhe. Am Strand des Flusses gab es dann Unmengen von übereinandergestapelten Felsbrocken - es ist hier Tradition, möglichst wackelige Konstruktionen zu errichten, um zu zeigen: hier war jemand! Und auch wir haben natürlich auf die schönsten Stein-Jenga-Türme noch ein paar Brocken oben drauf balanciert.
Dann ging es weiter zwischen den riesigen Bergen entlang. Zu den nächsten Wasserfällen, den Sunwapta Falls. Auch ganz toll, alles abgewandert. Diesmal gab es nur eine Brücke und die war aus Holz, also recht eingefügt in die Landschaft. Wieder eine tiefe Schlucht, durch die die vielen Wassermassen sich tagtäglich durchpressen. Unvorstellbar toll. Und es rauscht immer so überaus laut! Man versteht sein eigenes Wort kaum.
Die Strecke ab jetzt war noch unglaublicher als zuvor, obwohl das kaum zu steigern ist. Es ging nämlich vorbei an den Columbia Icefields. Auch hier ging es natürlich irgendwann raus aus dem Auto und eine Kurzwanderung war angesagt. Alles einfach nur weiß, eisig, kalt. Und Gletscher waren zu sehen, ein Gletschersee dazu. Aber auch viele unscheinbare Pflänzchen, die sich einen Weg durch die dicke Schneedecke erkämpft hatten.
Vierter größerer Halt (natürlich musste Dan immer und immer wieder zwischendurch anhalten, weil die Aussicht einfach umwerfend war und wir einfach nur die kalte, ruhige Luft genießen wollten - und ich ein Foto schießen) war dann der Peyto Lake. So türkis! So still! Umgeben von Wäldern, die ihn schützen wie Eier, die in einem Nest liegen. Einfach toll. Die Wanderung dorthin war wieder etwas länger, mitten druch den verschneiten Märchenwald. Besuch von verschiedenen Vögeln und Hörnchen hatten wir den ganzen Tag natürlich auch. Aber leider kein Elch, auch kein Bär. Obwohl uns das mehrfach versprochen worden war. Nun ja, wer weiß, was die mit unserem Auto angestellt hätten, denn momentan ist wohl Brunftzeit bei den Wapitis.
Irgendwann am frühen Abend erreichten wir dann unser Tagesziel: Lake Louise. Hier wurde kurz ein Kaffee/Kakao getrunken, dann im Hostel eingecheckt und noch vor Sonnenuntergang kurz der See erkundet. Morgen werden wir vielleicht zum Great Divide wandern, die Wasserscheide des nordamerikanischen Kontinents. Mal schauen. Für euch gibt es jetzt noch zwei Trostbilder, eins in den Icefields und eins am Peyto Lake. Aber eine Auswahl aus dem Rest wird kommende Woche nachgeliefert, versprochen.
Wir trinken jetzt noch unser kanadisches Bier aus und dann geht es ab ins Bett. Machts gut und bis morgen!

1 Kommentar:

AliBi hat gesagt…

zwar war wohl deine woche nicht besonders prinkelnd, aber ist doch schön das das wetter noch zu dir hält ^^
bei uns war es heute die meiste zeit mausgrau, die sonne hat sich nur mal kurz am nachmittag blicken lassen.
wünsch euch eine angenehme zeit, genießt die bergluft und dan werd nicht gleich wieder krank ;P

@Dan: gleich nächste woche, will ich ein bild bei tageslicht und einen kleinen erfahrungsbericht von deinem neuen fahrrad. ich bin von meinem einfach nur hin und weg, der vortrieb is wahnsinn. ich sollte es mir aber besser zweimal überlegen gegen dich auf asphalt anzutreten ;) jaguar gegen gazelle ^^