2007/10/07

Noch mehr Theater, Dan ohne Worte und Sturm am Flussufer

Dan ist immernoch krank und seit heute früh bringt er kein Wort heraus. Dan mal sprachlos - hätte nicht gedacht, dass das jemals passiert ;) Aber abgesehen von der Stimme ist es glaube ich schon besser, ich flöße ihm ständig heiße Zitrone ein und das wird schon helfen.
Gestern waren wir auch ein wenig spazieren, frische Luft soll ja gut tun und ich will ja an dem freien Wochenende auch nicht nur die ganze Zeit Krankenschwester spielen. Also haben wir uns dick eingewickelt in Schal und Mütze, weil es draußen sehr windete, sind in den Bus gesprungen, weiter in den Norden gedüst, am Westsyde Park wieder hinaus gehüpft und vorbei an vielen großen Häusern mit noch größeren Pickups davor und noch viel größeren Wohnwagen und Booten bis zum Wasser geschlendert. Dann ging es durch echten Strandsand zu Fuß wieder Richtung Süden zurück, wobei wir noch einen alten Autofriedhof entdeckt haben, den Wasser und Wind gerade freilegen. Es war wirklich schön, sich wieder einmal Sturm um die Nase wehen zu lassen, habe das schon ganz vermisst. Aber die Luft war nicht salzig wie zu Hause und also wars auch irgendwie seltsam. Aber erholsam.






Am Freitag, das will ich auch noch nachtragen, haben wir uns wie gesagt zwei Theaterstücke angeschaut. Das von den "Saucy Fops", die sich übrigens ursprünglich in Kamloops gegründet haben, hieß "Orchestrated" und hat mir sehr gut gefallen. Es war mehr ein Pantomimestück, nur ganz selten wurde gesprochen und dann auch nicht viel. Aber wirklich spannend, 60 Minuten lang. Das Oberthema aller Einzelhandlungen war, denke ich, von etwas Höherem geführt/geleitet zu sein. Orchestrated eben. Aber ohne religiös zu werden. Wirklich toll. Und wieder mit gekonntem Lichteinsatz (oder diesmal vor allem Nicht-Licht-Einsatz), das scheint hier wirklich im Trend zu sein.
Das zweite Stück war dann ja das Star Wars und ich muss sagen, ich habe trotz mangelnder Vorkenntnis von der anscheinend wenigen Handlung, die es überhaupt gibt, das meiste mitbekommen. Natürlich die Witze über diese und jene spezielle Aktion nicht (Dan hat sich manchmal wirklich kringelig gelacht), aber es gab auch Anspielungen auf Kanada selbst und Kanadier und außerdem ist der Darsteller machmal aus seiner gespielten Rolle in seine tatsächliche Rolle des auf der Bühne stehenden Spielers geschlüpft und hat das Publikum einbezogen ("Jetzt bezahlt ihr den Preis, um in der ersten Reihe sitzen zu können. Braucht jemand einen Regenschirm?"). Abgesehen vom Inhalt war es natürlich eine Glanzleistung des Künstlers selbst, 60 Minuten alleine die Bühne zu rocken, viele verschieden Charaktere erkennbar ohne Hilfsmittel darzustellen, unterschiedliche Raumschiffe von den gegnerischen Gruppen nachzuahmen und vor allem die ganze Zeit wie ein Wasserfall zu reden.
Zusammenfassung von kanadischem Theater: Viel mehr Marketing, eher mehr und traditionelleres Bühnenbild, sanftere/weniger radikalere Aussage, zurückhaltendere Spielweise und immer, egal, welches Stück und wie unmöglich es scheint, eine Anspielung auf das eigene Land. Irgendwie sympathisch also, aber auf Dauer vielleicht auch zu "unterhaltsam" und zu kommerziell. Ich mag ja schon gerne Theater, bei dem man mit einem Fragezeichen aus der Vorstellung geht. Meistens jedenfalls.. ;)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

huhu..mir is bis jetzt nur noch "karen und jack osborne" eingefallen hihi....liebe grüüüüüüüüße

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website kantauk.blogspot.com Links tauschen