2007/09/24

50 Millionen Jahre alte Flora und Fauna..


Mir tut alles weh. Schulter, Arm, Hintern, Rücken. Stundenlang haben wir am Fels herumgeklopft und Schicht für Schicht mühevoll vielversprechende Felsbrocken abgetragen. Leider nicht so einfach, weil einen Millimeter dünne Scheiben mit einer riesigen Hacke (oder was auch immer es war) abzutrennen meist zum Zerstören des tollen Fundes führt..
But we made it! Ein paar ganz schöne Exemplare aus Flora und Fauna von vor vielen vielen Jahrmillionen als die Dinos noch lebten haben wir freigelegt. Meine brilliantesten Funde sind ein Fisch, den ich aber noch weiter entblättern muss, eine nicht allzu häufig gefundene Pflanze und ein paar schöne Laubblätter. Dan hat auch etwas wie einen Fisch gefunden, außerdem tolle Nadeln und ein altes Ginkoblatt von einer Art, die es gar nicht mehr gibt.
Jetzt sagt ihr sicher "Wow, wie unglaublich", aber ich muss leider zugeben, dass wir in einer der am besten für solche Unternehmungen geeigneten Orte der Welt gebuddelt haben, in McAbee bzw am früheren See McAbee in den Okanagan Highlands, etwa 75 km von Kamloops Richtung Westen. Die Berge dort sind berühmt dafür, dass man recht schnell schöne Fossilfunde machen kann. Nichts destotrotz waren wir natürlich immer wieder neu von unseren Zeugen vorzeitlichen Lebens und denen unserer Mitsucher fasziniert. Wir sind nämlich in einer kleinen Truppe gefahren mit einem versierten Leiter, vermittelt durch den Activity Guide von Kamloops.
Wie haben dabei auch gleich noch geologisch und geographisch interessante Dinge über unsere Region hier erfahren. Zum Beispiel, dass hier eigentlich gar keine Berge sind, sondern dass wir, und vor allem die Leute von Savona (waren wir letztes Wochenende, ihr erinnert euch und dort in der Nähe war auch "unser" Berg) in einem früheren See leben, eben dem Lake McAbee. Wenn man sich die Berge hier so ansieht, und vielleicht sind auch schon einige Fotos dabei gewesen, auf denen ihr es sehen könnt, sind sie tatsächlich wie ein altes Ufer geformt - oder vielmehr, wie mehrere, denn der Wasserspiegel (ja, das war Gletscherwasser) sank mehrfach, so dass sich teilweise in mehreren Schichten ein altes Ufer abzeichnet. Alle paar hundert Meter oder so. Faszinierend. Und ein wenig angsteinflößend, denn wir sind heute mitten durch diesen "See" gefahren und es sah wirklich wie ein Seengrund aus, nur eben ohne Wasser und das ist schon ein seltsames Gefühl..


hier ein Teil von Dans Funden: oben ein Blatt und etwas von einem Fisch sowie eine wirklich schön erhaltene Nadel, unten eine Zypressenartige mit verschiedenen anderen Fossilien dabei und ein Laubblatt

eine Auswahl aus meinen Funden:


hier in der Mitte der Fisch, der noch weiter freigelegt werden muss!

und zum Schluss noch nachträgliche Bilder von unserem verregneten Strandausflug am Donnerstag: am North Shore-Ufer mit Blick in Richtung Süden (Altstadt und Uni)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Es ist ja wirklich unglaublich was man dort findet. Fast so wie bei uns nach dem Sturm an der Küste...wobei man da nicht auf einmal so viele fossile Sachen findet. Da muß man schon Glück haben. Das Gebirge sieht auch so faszinierend aus. Ich glaube gerne, dass das Wandern und Suchen Spaß gemacht hat. Hoffentlich habt ihr noch eine Weile so gutes Wetter, denn der Herbst soll wohl schnell in den Winter übergehen??? (Hab ich mir sagen lassen.) Gibt es schon vom Herbst rot gefärbte Ahornblätter?? Die sind ja mit der Legende Kanadas und mit der Flagge eng verbunden??
Bin auf euern nächten Bericht gespannt. Liebe Grüße von der Muddie :-)