2007/08/27

zweiter Einkauf

So, während ihr alle zu Hause fein schlummert, waren wir einkaufen. Für 27,84$ haben wir heute ne Menge bekommen, sind ja inzwischen auch darauf eingestellt, was man sich leisten kann und was nicht. Übrigens sind von diesen knapp 23$ nur 6 Cent Steuern. Da guckt ihr, was? Ja, kann ja nicht alles teurer sein. Gelernt haben wir also: Lebensmittel, die man tatsächlich zum Leben braucht (also keine Süßigkeiten), werden gar nicht besteuert. Auf Sweets gibt es 6% - ja, wir haben für einen Dollar Rosinen mit Schokohülle gekauft, 135 selbst abgefüllte Gramm, ist nämlich voll krass hier mit dem Abfüllen von Dingen. Alle Backzutaten, von Mehl über Zucker, Puderzucker, Backpulver sämtliche Nüssen, Schokokrümel und Trockenfrüchte, kann man sich hier selbst aus megariesigen Plastebehältern abfüllen. Ist unten so ein Loch dran, dort schiebt man ein an der das Loch sonst verschließenden Scheibe befestigtes Rohr hin, hält ein Tütchen drunter und schreibt die Artikelnummer auf den Verschluss. Eine Hängewaage gibt's natürlich auch. Man will ja genau so viel, wie fürs Rezept nötig ist. Reis gibt's auch zum Abfüllen, vier verschiedene Sorten. Habe wir auch gleich zugeschlagen: brauner Reis, 255g für 46 Cent. Und alle möglichen Linsen und tausenderlei Nudeln und verschiedene Süßigkeiten gibt's auf die gleiche Art. Alles ist selbstverständlich auch abgepackt zu haben, aber dann eben teurer. So ist das hier nämlich.
Und dann haben wir Joghurt gekauft. Die großen Becher kosten hier so um die drei Dollar. Ziemlich viel. Aber wir zwei Schlauen haben das Sonderangebot, drei gleiche 750g-Becher für 5 Dollar, genutzt. Jetzt haben wir also über zwei Kilo Pfirsichjoghurt in unserem Eiskühlschrank. Bei dem fehlt übrigens nur der Eisfachdeckel, deshalb ist er so frostig.
So, was gab's noch für unsere 28$? Ach ja, jede Menge Gemüse. Für den Reis. Sellerie und Tomaten und Frühlingszwiebeln und Sojasprossen. Neue Cornflakes beziehungsweise diesmal Haferringe fürs Frühstück. Nektarinen und Weizenbrot für den Unialltag gab's auch dazu und sogar Schinken. Mit Honigkruste. Für 5,32, aber dafür auch 604 Gramm. Ja, viel muss man kaufen, um es bezahlen zu können. Ach, und 2 Sardinendosen. Da sollten wir jetzt erst einmal genug Vitamine und Eiweiß haben. Um die Erdnussbutter auszugleichen. Ich finde, wir haben richtig prima eingekauft.
Dan flickt übrigens gerade das Kühlschrankfach mit ner Obsttüte. Mal sehen, ob's hilft.
Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass einfaches Deo (Axe, normale Dosengröße) hier 5$ kostet? Wahnsinn, oder? Da wird man echt arm bei. Das billigste Haarwaschmittel 2$. Man fragt sich, warum. Oder Schokolade. Mindestens 3$ die Tafel (*heul*). Und Chips – man denkt ja, hier wird das Zeug gegessen wie nichts anderes. Aber unter 2 $ pro Tüte geht hier nix. Dafür gibt's dann aber auch blaue und grüne und violette Varianten (die kosten aber noch mehr). Und das (Mais-)Öl, das wir zum Anbraten gekauft haben, war mit den 3$ für 750ml das billigste. Käse ist gleich gar nicht bezahlbar, leider. Klar sind die Transportwege weit, das Zeug wächst nicht nebenan auf dem Acker, aber trotzdem. So viel Aufschlag muss nun wirklich nicht sein. Vor allem, weil die Güterzüge hier immer gleich zwei Container übereinander und weiß ich wie viele Containermeter geladen haben. Das ist echt unglaublich. Wir standen vorgestern da auf dieser besagten Brücke und eh der Zug vorbei war, waren zwei Ewigkeiten vergangen.
Übrigens trinken die Leute hier scheinbar Tomatensaft in Unmengen. Es gab zweieinhalb Regalmeter verschiedene Sorten. Und mindestens vier Regalmeter Salatsoßen. Und die wildesten Sirups. Sogar aus Mais. Aber nur eine Sorte Ahornsirup. Den gibt es wohl doch hauptsächlich im Osten des Landes.
Na ja, genug der kanadischen Lebensmittel- und Preiskunde. Morgen gibt's dann Berichterstattung, wie das erste Treffen mit unseren Kommilitonen war. Um acht Uhr morgens geht es los, Treffen in der großen Halle im Activity Centre. Freu mich schon.

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