Cliffhanger am Sonntag
der sonntag begann mit der zeitumstellung. die winterzeit beginnt seit diesem jahr in nordamerika schon mitte märz und endet eine woche später als in europa. dadurch waren wir euch für eine woche eine stunde näher, also nur noch acht stunden zeitverschiebung und konnten am sonntag eine stunde länger schlafen, was uns sehr gelegen kam nach dem gelage am tag vorher. nach einem ausgiebigen frühstück wollten wir eigentlich alle vier zum zentrum des universums fahren, um dort ein bisschen rumzuwandern. leider war der tag schon halb rum und besagtes zentrum zu weit entfernt. wir entschieden also, in der nähe der geisterstadt Tranquille, die nur aus verlassenen asbestgebäuden besteht, ein wenig die berge zu erklettern. wir haben wieder einige Big Horn Sheep gesehen, diesmal waren sie aber wenig fotogen und zeigten uns nur den weißen hintern. an einer schönen schlucht angekommen, wurde der truck geparkt und hochgewandert. Genevieve hat uns fein alle gesteinsformationen erklärt und es gab jede menge Wüstenbeifuß und kakteen zu sehen. relativ weit oben angekommen, entschieden wir uns, durch einen tief eingeschnittenen, trockenliegenden bachlauf wieder nach unten zu wandern. der endete aber leider in einer 7 meter hohen, glitschigen felswand. so tief wollten wir dann doch nicht springen, und seile hatten wir auch keine dabei. also wieder zurück nach oben. Levon und ich entschieden uns dann schlauerweise, nicht dem gewundenen pfad nach oben zu folgen, sondern den ca. 60° steilen hang zu unserer rechten zu erklettern. abkürzung und so. anfangs bestand besagter hang aus festen felsen, man konnte also prima hochklettern. nach etwa 15 metern wars dann aber zuende mit den felsen und der hang bestand nur noch aus kleinem geröll und wir kamen weder vor noch zurück. Levon bezeichnete die situation sehr treffend mit "we're borderline fucked, I guess..". die mädels waren auf dem langen weg inzwischen oben angekommen, sahen uns von oben zu und schwankten zwischen schadenfreude und sorge. nehm ich mal an. ich fand dann einen weg nach links weg und fand guten halt an einer großen, stabilen beifußwurzel und lotste Levon in meine richtung. auf meinem weg nach links hatte ich stufen in den bröselhang gescharrt, über die er dann zu mir rüberkrauchen konnte. ich weiß nicht, wie ich den letzten meter zur wurzel bewältigt hatte, jedenfalls war zwischen mir und Levon nur loses geröll. wenn er dorthin geklettert wäre, wäre er einfach nach unten gerauscht, zusammen mit dem kies, und das ziemlich schnell und mit einer potentiell eher sportlichen, schmerzhaften landung. inzwischen waren wir 25 meter über dem bachlauf. ich entschied mich also, eine filmreife rettung durchzuführen, indem ich mich auf die wurzel kniete und ihm die hand hinstreckte, worauf er nur fragte, ob ich das ernst meinte. ja, sagte ich. er sprang also mehr oder weniger an meine hand und ich konnte ihn zur wurzel ziehen. die letzten 10 meter bis zu den damen bestand dann wieder aus fels und war schnell geschafft. wir entschieden, sowas nicht so bald wieder zu machen und machten uns frohen mutes auf den heimweg, um bei eiern in senfsoße die neuesten folgen der Simpsons, Family Guy und American Dad zu schauen bzw. mein referat für den folgenden tag vorzubereiten.
(und hier nachträglich ein paar Fotos vom Admin ;) )
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