2007/11/13

Wetter, Stromausfall, profillose Reifen und andere Katastrophen

der montag morgen begann düster. als ich aufwachte, dachte ich: mmh, dunkel, wird noch nich um sechs sein. und der radiowecker hatte auch noch nix von sich gegeben. allerdings blinkte die uhrzeit...da fiel mir das flackern der lichter am abend vorher ein. irgendwann in der nacht hatte es offenbar einen längeren stromausfall gegeben. blick auf die gute chinesische armbanduhruhr: mist, schon halb acht, wir wollten eigentlich halb sieben schon fort sein, der weg nach haus ist schließlich lang und beschwerlich. nach dem duschen ein weiterer stromausfall, der auch anhielt. also im halbdunkel gepackt, ohne kaffee gefrühstückt, ausgecheckt, noch schnell ein paar fotos vom meer gemacht und losgefahren. immernoch alles dunkel, die ganze insel schien ohne strom zu sein. zwei kurze stopps gab es am pazifik, um sich nochmal die 5 meter hohen wellen anzusehen und vor der brandung zu flüchten. nach einigen kilometern haben wir noch einmal am rainforest trail haltgemacht, um den zweiten pfad zu besichtigen, nachdem wir am sonntag den anderen gesehen hatten. einfach unglaublich. ich war bisher noch nie in einem regenwald. riesige, 800 jahre alte bäume, hängende moosgärten an den ästen, tümpel und bäche überall zwischen unterholz und farnen. unbeschreiblich, schaut euch die bilder an. die straße nach Port Alberni war wie auf dem hinweg eng, kurvig und steil, diesmal zusätzlich noch teilweise überflutet und mit baumresten belegt. es hat offenbar recht heftig gestürmt. in Port Alberni gab es einen kurzen stopp für benzin und zweites frühstück. diesmal haben wir uns getraut und bei A&W den kaffeepott mitgehen lassen. nach Nanaimo ging es relativ zügig und bei sonnigem wetter. in der nähe der fährstation angekommen, schwante uns nichts gutes: wir wurden entlang einer zweispurigen, ca. 2 km langen autoschlange geleitet, um uns hinten anzustellen. wie wir heute hörten, waren wegen des sturms und des stromausfalls wohl vormittags einige fähren ausgefallen. ständig von schlauen menschen mit reservierung überholt, standen wir nun von 13:30 bis 19:15 in der masse der anderen gestrandeten und passten dann gerade noch so auf die fähre. die nächste (und letzte) wäre 2 stunden später gefahren. um zehn nach neun waren wir dann in Horseshoe Bay, Vancouver angekommen und hatten noch 370 km vor uns. ich drückte also mächtig auf die tube, was angesichts der überraschenderweise trockenen straßen kein problem war. ab Merrit begann es dann zu regnen, was uns etwas verlangsamte. das hauptproblem unseres mietwagens war nämlich, zusätzlich zu seiner generellen schrottigkeit und dem übermäßigen benzindurst, seine extrem abgefahrenen ganzjahresreifen auf der vorderachse, die mir leider erst in Victoria aufgefallen waren. aquaplaning vom feinsten... aber es sollte noch deutlich schlimmer kommen. die kürzere strecke nach haus hat einen nachteil, sie ist steil (8-10%) und schneegefährdet. natürlich lag auf dem Coquihalla Highway ab etwa 900 meter höhe kräftig halb festgefahrener schnee, und wir mussten auf 1.244 und 1.445 m hohe pässe, um nach haus zu kommen. das war dann nicht mehr spaßig. ich hab mich hinter einen Greyhound-Bus geklemmt, um zu sehen, wie schnell und wo lang man fahren kann. nach einiger zeit waren meine arme, hände und der rechte fuß ziemlich verkrampft, und am steilsten hang sah es einige male so aus, als ob die räder nur noch durchdrehen würden und wir da einfach liegen bleiben würden. nach über einer stunde und vielen rutschigen auf- und abfahrten waren wir aus dem schnee raus und nur noch etwa 30 km von Kamloops entfernt. ankunft war dann erst um 1:45. nach einer heißen dusche durfte ich für 4 stunden schlafen gehen, um dann heute festzustellen, dass ich einen fehler in meiner planung begangen habe: die große hausarbeit für meinen geschichtskurs ist nicht nächste woche fällig zur abgabe, sondern heute...

Und hier ein Fotonachtrag von mir ;)

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